Der dritte Workshop des Jahres zählte 16 Anmeldungen
Jugendlicher und junger sowie jung gebliebener Erwachsener. Eine Zahl, die mich
sehr glücklich machte, startete der erste Workshop im April noch mit sieben
Teilnehmern und der zweite mit 9. Die Resonanz steigt, Poetry Slam scheint nun
in der Wetterau Fuß gefasst zu haben.
Workshop bei der Arbeit |
Gefördert von BUNTerLEBEN starteten wir
um zehn Uhr am vergangenen Samstag. Nach einem Kennenlernspiel, das bereits für
viele Lacher sorgte und das anfänglich zaghafte Beschnuppern in Sympathie
münden ließ, entwickelten sich bereits die ersten Ideen für den werdenden
Text. Ziel war es, gemeinsam Texte zum
Themenkomplex Diskriminierung, Ausgrenzung und Toleranz zu entwickeln.
Dominique Macri, mit der ich nun bereits zum dritten Mal zusammenarbeitete,
führte motivierend und versiert durch den Workshop. Im Laufe des Vormittags
schuf jeder der Teilnehmer einen ersten Text, der nach Vortrag vor der gespannten
Gruppe gemeinsam analysiert wurde. Nach der Mittagspause verfeinerten die
Nachwuchspoetinnen und –poeten ihre frischen Texte und freuten sich über Tipps
und kleine Trainings zur Vortragstechnik.
Vorführung in der Kirche in Echzell im Rahmen der Glühwei(h)nacht |
Zum Abschluss arbeiteten wir an einem
Gruppentext, der die direkt im Anschluss angekündigte Veranstaltung in der
gegenüber des Echzeller Gemeindesaals, in der der Workshop stattfand, gelegenen
Kirche krönen sollte. Nahezu sieben Stunden arbeiteten die aus der ganzen
Wetterau nach Echzell gereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit großer
Motivation an ihrem ersten Auftritt und fieberten dem frühen Abend entgegen,
nicht ganz ohne Nervosität. Es entstanden tiefsinnige und fesselnde
Kurzgeschichten und Gedichte, wie das Publikum, das im Rahmen des Programms der
Glühwei(h)nacht Zeuge einer sehr harmonischen und berührenden Veranstaltung
wurde, bescheinigen konnte.
Jan Koch und Peter Ehrlichmann |
Im Wechsel mit je zwei Gedichten spielten die
beiden Musiker Jan Koch an der Gitarre und Peter Ehrlichmann am Cello Lieder
aus ihrem aktuellen Tourprogramm. Es war eine Riesenfreude, dass die beiden Berliner
anlässlich meines Jugend- und Kulturprojekts einen spontanen musikalischen
Zwischenstopp ihrer Deutschlandtournee in Echzell einlegten. Die poetischen
einfühlsamen Lieder der beiden Musikpoeten, die mit viel Herz und Respekt vor
dem Thema vorgetragenen Gedichte und Kurzgeschichten der Workshop-Dichterinnen
und -Dichter und die besondere Atmosphäre der Kirche mit ihrer Ausstellung „Es
lebe die Freiheit - Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus“ im
Hintergrund schufen eine harmonische Melange, die die Zuschauer teils zu Tränen
rührte und mit viel Beifall zollten. Für mich war es definitiv die bewegendste
Veranstaltung des Jahres und ich freue mich auf die nächsten Workshops im kommenden
Jahr.