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"Vorstadt zum Garten" vor dem Slam |
Jakob sinniert über Georg |
Als um kurz nach acht die Regeln
des Wettbewerbs im Austausch gegen weihnachtliche Schokoladen-Spezialitäten
durch das Publikum erklärt waren, starteten in der ersten Vorrunde Mary Grebner
aus Bad Nauheim, Dennis Schulz aus Heidelberg und Jakob Gielgaß aus Marburg. Mary,
die an diesem Abend bereits zum fünften Mal auf unserer Bühne stand, trug in ihrer
typischen Art zwei weihnachtliche Gedichte vor, Jakob bewies mit „Georg, der
Drachentöter“, dass Rauchen Leben retten kann, und Dennis erklärte im
versierten Spiel mit Schüttelreimen, weshalb das postulierte Primat des
Verstandes bei ihm so enden konnte, dass er verstand, ein Primat zu sein. Mit
acht für sich gewonnenen Tischbewertungen entschied Dennis die erste
Vorrunde für sich und zog als erster in das Finale ein.
Kathrins Doppel-D-Problem |
Die zweite Vorrunde war besetzt
durch Klaus Urban aus Stadthagen, Kathrin Baka-dono aus Mainz und Luca Del Nero
aus Bad Nauheim. Klaus trug die Geschichte vom Reim vor, der nicht reimen
wollte, Kathrin forderte – in ihrer typischen erfrischend sorglosen Art des
Umgangs mit Sexualität - ihr Recht auf Diskriminierung ein und Luca trug seine
Dystopie über die fiktive Welt „Sektor X“ vor. Gefolgt von Kathrin mit vier
Tischen - davon drei gemeinsam mit Klaus -, konnte sich Klaus mit sieben
Tischen den zweiten Finalplatz sichern, bevor Sergio, Jonas und Niels von
„Vorstadt zum Garten“ ein zweites Mal die Bühne für sich proklamierten und
allen eine musikalisch vortreffliche Pause bescherten.
Über das Mikro kam der Thon raus |
Den Abschluss bildeten in der
dritten Vorrunde Thon aus Bruchsal, Jonas Kettermann aus Friedberg und Sören
Franz aus Bad Nauheim. Thon warnte vorab, dass seine Texte in etwa die
Empfindung eines negativen Schwangerschaftstestes mit sich brächten, und
berichtete anschließend selbstironisch von seiner Partnersuche, Jonas brachte
eine dreiteilige Weihnachtsgeschichte auf die Bühne und Sören ergoss sich im
Spiel mit typisch männlichen und typisch weiblichen Stereotypen. Das Publikum
erwies sich als sehr uneins, je vier Tische wollten je einen anderen Slammer im
Finale sehen, und so zogen nach einem nicht minder unentschlossenen
Applausentscheid zwei statt nur einem Poeten ins Finale ein: Jonas und Sören.
Will einfach nicht reimen: Klaus |
Im Vierer-Finale trug Dennis den dritten
Weihnachtstext des Abends vor, dessen nicht alleiniger Gipfel ein
Weihnachtsbaum aus Mett war, Klaus brummte, hauchte und jauchzte jedem Wort
seines Textes „Liebe ist eine Tätigkeit“ ein Eigenleben ein, Jonas berührte mit
einer sozialkritischen Geschichte über einen achtjährigen im Zeltlager und
Sören ließ die Publikumsseele mit einer sensitiven Lobeshymne an seine Eltern
erwachen. Alle Texte wussten gleichermaßen zu begeistern, doch auf der höchsten
Siegertreppchenstufe hat bekanntermaßen nur einer Platz, und an diesem Dienstag
war es sehr eindeutig Klaus Urban, der von den Schallwellen tosenden Applauses
dorthin getrieben wurde.
Je nach Platzierung mit Sekt und
Schokoladenweihnachtsmännern unterschiedlicher Preis- und Gewichtsklassen
honoriert, traten unsere Finalisten und die gleichfalls mit Schokolade
belohnten Vorrundenteilnehmer anschließend von weihnachtlichen Gefühlen erfüllt
ihre teils weiten Heimwege an. Wir freuen uns darauf, die Finalisten
hoffentlich alle am 03. August 2013 zu unserem Open-Air-Saisonfinale wieder
begrüßen zu können und alle anderen hoffentlich auch an einem der weiteren
Termine.
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Dennis, Klaus, Andreas, Sören & Jonas |
Ich sage: „Wir gehen, ein wenig mehr
von der Liebe zum Wort erfüllt als wir es waren, als wir kamen, und, so
[Entität freier Wahl bitte einsetzen] will, werden wir am 16.02.2012 ins
Cockpit zurückkehren, mit Liebe und Hoffnung für das ganze Universum“
Euch allen eine schöne Weihnachtszeit,
einen guten Start ins neue Jahr, bleibt uns gewogen und bis zum nächsten Slam
im Cockpit.
Euer Poetry Slam Reichelsheim